Wer genießt, lebt gesünder

Viele Menschen sind durch häufige Diäten, die keinen Erfolg gebracht haben, in ihrem Essverhalten verunsichert und erleben Essen als Kampf gegen sich selbst und nicht als Genuss. In vielen Haushalten wird nicht mehr so viel gekocht; so werden beim Fernsehen oder Zeitunglesen Fertiggerichte ohne richtige Aufmerksamkeit verzehrt. Es gilt daher, die Kultur des Essens wieder zu entdecken. Wir nehmen nicht nur die Nährstoffe auf, sondern auch die Atmosphäre, in der die Mahlzeit verzehrt wird, die Gedanken und liebevollen Empfindungen, die während der Zubereitung der Speisen vorhanden oder nicht vorhanden sind.

Genießen Sie Ihre Mahlzeiten in Ruhe. Dies kann gar nicht oft genug wiederholt werden. Essen Sie nicht in Hektik oder zwischendurch. In Eile isst man oft zu viel; denn das Sättigungsgefühl tritt erst nach ca. 20 Minuten ein.

Wer vollwertige Lebensmittel aus der Schatzkammer der Natur verzehrt, entdeckt den wirklichen Genuss, der Körper und Geist stärkt und zufrieden macht. Dann muss auch nicht die Menge gesteigert werden; denn viel Essen ist kein Genuss, sondern eine Belastung.

Wichtig ist es auch, sich Zeit zu nehmen, um die Speisen gut zu kauen, denn: „Gut gekaut ist halb verdaut“. Durch das Kauen soll die Speise verflüssigt und so optimal vorverdaut werden. Aber sehen Sie das Ganze nicht nur unter dem Blickwinkel der Gesundheit. Stellen Sie sich vor, dass Sie Ihre Lieblingsspeise vor sich haben. Den ganzen Tag haben Sie sich darauf gefreut. Jetzt ist es so weit, Sie stecken den ersten Bissen in den Mund. Langsam beginnen Sie zu kauen. Sie spüren, wie die Nahrung die Zunge berührt. Die Geschmacksknospen öffnen sich. Welch ein Genuss! Wie schade wäre es, wenn Sie jetzt nur mit halber Aufmerksamkeit dabei wären, wenn Sie hastig Ihre Mahlzeit verzehren und nach wenigen Minuten alles vorbei ist.

Obwohl wir in einer genussorientierten Gesellschaft leben, scheint die Kunst des Genießens abzunehmen. Viele Menschen sind unzufrieden und können sich an dem, was Sie haben, nicht wirklich freuen. Genießen will auch gelernt sein. In der Hektik und alltäglichen Unruhe nehmen wir uns zu selten die Zeit, wirklich zu genießen, ganz im Augenblick zu sein und jetzt in dieser Situation Freude zu empfinden. Zum Beispiel in Italien oder Frankreich kann man diese Kultur erleben, zudem bietet die mediterrane Kost viele gesundheitliche Vorteile. Zelebrieren Sie die Mahlzeit. Mit einem Augenblick der Stille oder einem Tischgebet können Sie sich auf die Mahlzeit richtig einstimmen.

Viele Menschen steigern aus Frustration ihre Nahrungsaufnahme. Essen wird zu einem Fluchtverhalten, mit dem andere Spannungen ausgeglichen werden sollen. Hier ist es wichtig, die Ursachen der negativen Gefühle kennen zu lernen und eventuell therapeutisch anzugehen.

Die Sympathikus-Stoffwechsellage (Anspannung, Aktivität, Stress) verursacht Säuren im Stoffwechsel. Nahrungsmittel, die während einer Sympathikus-Phase verzehrt werden, werden schlechter verstoffwechselt, was wiederum die Übersäue142 rung fördern kann. Die Parasympathikus- oder Vagus- Stoffwechsellage (Entspannung) führt zu einer basischen Stoffwechselsituation, wobei die Nahrungsmittel gut verdaut werden und kaum, bzw. keine Stoffwechselgifte oder -säuren hinterlassen. Lassen Sie sich daher Zeit zum Essen, was zur Alkalisierung Ihres Stoffwechsels führt und für Sie selbst Wohlbefinden und ein längeres Leben bedeutet.

Durch das gründliche Kauen von angekeimtem Getreide (Sprossen), Gemüse, Obst und Ölsamen werden wirkungsvolle Stoffwechsel-Katalysatoren freigesetzt, die unsere Körperenzyme aktivieren können. Dadurch werden die Körperzellen besser entgiftet, so dass die Versorgung der Zellen mit Sauerstoff und anderen Nährstoffen verbessert und damit der gesamte Zellstoffwechsel optimiert wird.