Cortisol erhöht den Blutzuckerspiegel auf verschiedene Arten. So wird die insulinabhängige Aufnahmefähigkeit für Glukose in den Körperzellen reduziert. Cortisol bewirkt zudem in der Leber die Neubildung von Glukose aus Glykogen (Glukoneogenese), um den Körper in stressigen Zeiten mit Energie zu versorgen. Hinzu kommt das Stress-Essen, das sich bei Frauen meist auf Zucker und Fett und bei Männern auf Bier und Deftiges bezieht. Ob Torte oder Wurst, beides fördert die Insulinresistenz und erhöht das Diabetesrisiko. Über die Jahre muss die Bauchspeicheldrüse daher ständig hohe Mengen an Insulin produzieren und kommt mit den hohen Blutzuckerwerten irgendwann nicht mehr zurecht.
Dauerhaft erhöhte Cortisolspiegel können eine Insulinresistenz außerdem fördern, indem sie den Fettabbau beschleunigen. Die entstehenden Abbauprodukte müssen in die Muskelzellen eingeschleust werden, wofür Insulin erforderlich ist. Damit steigen die Insulinspiegel im Körper, da immer höhere Dosen benötigt werden: einerseits durch das Mehr an Fett, andererseits dadurch, dass freie Fettsäuren die Empfindlichkeit der Körperzellen gegenüber Insulin herabsetzen. Wie bei der Cortisolresistenz reagieren jedoch nicht alle Ziele des Insulins gleichermaßen resistent. Die Fetteinlagerung, also praktisch die Gegenwirkung zum Cortisol, steigt mit erhöhten Insulinspiegeln, sodass langfristig eine Gewichtszunahme die Folge ist. Vor allem das Bauchfett spielt der Entstehung von Diabetes eine zentrale Rolle. Sehr wichtig und wenig beachtet sind aber auch hormonbedingte Störungen des Säure-Basen- und Mineralstoff-Haushalts, die zur Insulinresistenz beitragen, wie die verstärkte Cortisolbedingte Ausscheidung von Kalium und Magnesium und die Ansammlung von Salz.