Chronische Schmerzen und Entzündungen

Wenn Säuren nicht mehr ausreichend neutralisiert und abtransportiert werden, lagern sie sich insbesondere im Bindegewebe ab und begünstigen dort Entzündungen und Schmerzen. Dabei bilden Übersäuerung und Entzündung einen Teufelskreis, denn Entzündungsgeschehen führen zur Bildung von weiteren Säuren. Daneben ist auch eine mangelnde Durchblutung von Bedeutung, die Übersäuerung und Entzündung zusätzlich fördert.

All das hat merkliche Folgen wie die Entmineralisierung von Haaren, Nägeln und Knochen, Karies, Zahnfleischentzündungen, Magen-Darm-Schleimhautreizung, Verstopfung sowie Nerven-, Muskel- und Gelenkschmerzen. Entzündliche Störungen des Immunsystems wie Allergien, rheumatische Erkrankungen und die chronische Borreliose werden durch eine Übersäuerung begünstigt.

Besonders bei Erkrankungen des Bewegungsapparates sind die Säuren im Bindegewebe deutlich zu spüren. Sie reagieren direkt mit den Schmerzmeldern des Körpers. Chronische Schmerzen, wie bei Rheuma, Rücken- oder Gelenkschmerzen, sind oft mit einer Übersäuerung des lokalen Gewebes verbunden. Am deutlichsten wird dieses Phänomen bei der Gichterkrankung, wo die Harnsäureablagerungen zu einem Feuerwerk von Entzündung und Schmerz führen.

Bei Patienten mit rheumatoider Arthritis ist die Flüssigkeit des Kniegelenks saurer als bei Gesunden. Die Übersäuerung fördert den Knorpelabrieb, der wiederum den Teufelskreis aus Deformation und Entzündung antreibt.

Auch die bei einer Übersäuerung aus den Knochen freigesetzten Mineralstoffe können sich im Körper ablagern und Nerven-, Sehnen-, Muskel- und Gelenkschmerzen verursachen. Diese Beschwerden entstehen vor allem im Alter, wenn die Übersäuerung durch eine abnehmende Nierenfunktion zunimmt. Sie werden dann meist als natürliche Alterungsprozesse wahrgenommen.

Eine Entsäuerung kann bei chronischen Schmerzzuständen wie Rheuma, Arthritis, Rückenschmerzen, Fibromyalgie oder Kopfschmerzen spürbare Erleichterung bringen.

Schmerzlinderung durch Entsäuerung

Der Verzicht auf tierische Lebensmittel und mehr pflanzliche Nahrung reduzierte in klinischen Studien deutlich die Beschwerden bei rheumatischen Erkrankungen und Fibromyalgie. So wirkte sich eine basische Rohkost-Ernährung positiv auf Schmerzen, Gelenksteifheit und Schlafqualität bei Fibromyalgie-Patienten aus. Bei Rheuma-Patienten führte eine pflanzenbasierte Ernährung zu Verbesserungen u.a. hinsichtlich Anzahl der entzündeten Gelenke, Schmerzlevel und Morgensteifheit.

Gemüse und Obst enthalten reichlich Citrate, meist in Bindung an Kalium sowie Calcium und Magnesium (im Verhältnis von 3:2). Indem diese Verbindungen basisch wirken und Säuren neutralisieren, können sie bei vielen Patienten Schmerzen verringern und die Beweglichkeit verbessern.

Studien belegen diese Wirkung auch bei Gabe von Citraten als Nahrungsergänzungsmittel. Ist eine Ernährungsumstellung nicht hinreichend möglich, kann daher eine Nahrungsergänzung mit Mineralstoffen auf Basis organischer Citrate bei chronischen Schmerzen Linderung verschaffen. Damit werden zum einen wichtige Mineralstoffe aufgenommen, die durch die Übersäuerung vermehrt benötigt werden, zum anderen wirken die Citrate entsäuernd und sind besonders gut bioverfügbar.

Um Schmerzen zu verringern und das Bindegewebe zu regenerieren, ist eine langfristige Säure-Basen-Balance nötig.