Nicht nur die Gesamtenergiezufuhr ist in den letzten Jahrzehnten drastisch gestiegen, sondern auch das Verhältnis der Nährstoffe untereinander hat sich verändert. Um es auf zwei Hauptpunkte zu konzentrieren, kann man sagen:
- zu viel Fett
- zu viel tierisches Eiweiß
Beide Aspekte wollen wir uns etwas genauer anschauen. Vieles nehmen wir heute bei unserer Lebensführung als selbstverständlich hin. Wir sind in unseren Gewohnheiten erstarrt und können uns nicht vorstellen, dass wir mit einem etwas anderen Lebensstil uns wesentlich besser fühlen und unsere Gesundheit viel länger erhalten können.
Fett macht fett – An dieser Tatsache kommt keiner vorbei; denn Fett hat mehr als doppelt so viel Energie wie Eiweiß und Kohlenhydrate. Es ist ein Energiekonzentrat, das wir unserem Körper, der auch mit „Normalbenzin“ (Kohlenhydrate) gut funktionieren kann, zuführen.
Wenn man mit Menschen spricht, die ein Gewichtsproblem haben, wird man oft hören, dass sie mit dem Fett sehr sparsam umgehen und trotzdem nicht ihr Gewicht reduzieren. Viele glauben diesen Aussagen nicht, doch wir können bestätigen, dass das in vielen Fällen wahr ist. Zwei Gründe sorgen dafür, dass die Einsparung sichtbarer Fette nicht ausreicht:
- Übergewichtige befinden sich in der Insulin- Stoffwechselfalle, die wir in den Abschnitten über Diabetes und Übergewicht beschrieben haben.
- Der größte Anstieg im Fettkonsum ergibt sich aus den versteckten Fetten, die in vielen industriell gefertigten Produkten enthalten sind.
Das Kratzen der Butter ist zwar gut gemeint, ist aber nicht unbedingt notwendig, wenn die Fettaufnahme insgesamt stimmt. Schauen wir uns dafür die Quellen versteckter Fette einmal an:
Die Überschrift unseres Kapitels wird jetzt deutlich: „Die Menge macht das Gift.“ Wir können nicht einfach sagen, Milchprodukte und Käse sind schlechte Lebensmittel, weil sie versteckte Fette enthalten. Wenn aber insgesamt zu viel Fett verzehrt wird, ist es wichtig, wieder das richtige Maß zu fin160 den.
Warum fällt das vielen Menschen so schwer? Fett war früher ein Luxusprodukt. Jedes Gramm Fett wurde verwendet, weil die Speisen auf diese Weise aufgewertet wurden. Schauen Sie sich einmal alte Kochbücher an, Sie werden darin viele Rezepte finden, die wir heute so nicht mehr kochen würden.
Die Geschichte der Menschheit hat viel mit dem Problem des Hungers zu tun; denn früher – und in vielen Ländern der Erde auch heute noch – waren Hungerkatastrophen regelmäßig wiederkehrende Ereignisse. Fett signalisiert uns: „Da ist Energie drin, das kann mein Leben retten.“ Fett wirkt so anziehend, weil es ein gutes Gefühl, Sicherheit und Geborgenheit vermittelt. Das sanft fettige Gefühl auf der Zunge, das z.B. ein Stück Schokolade vermittelt, ist z.B. ein solches Signal, dem viele Menschen hilflos ausgeliefert sind. Im tiefen Unterbewusstsein ist die Gegenwart von Fett positiv besetzt.
Fett ist zusätzlich ein Geschmacksträger, wie jeder weiß, der gerne kocht. Das Fett ist mit verantwortlich dafür, dass ein Produkt wieder gekauft wird. Doch leider wird viel billiges schlechtes Fett von der Lebensmittelindustrie verwendet. Schauen wir die Tabelle mit den versteckten Fetten noch einmal genauer an, dann fällt auf, dass viele fetthaltige Produkte tierischen Ursprungs sind. Damit sind wir beim zweiten Punkt angelangt, der mit dem ersten eng zusammen hängt: