Ein optimales Basenmittel enthält als Basis einen möglichst hohen Anteil an organischen Citraten und ein natürliches Mineralstoffverhältnis. Dazu gehören Kalium, Calcium und Magnesium im Verhältnis 3:2 sowie Zink (essentiell für das Entsäuerungsenzym Carboanhydrase) und Vitamin D (für Calcium- und Magnesiumaufnahme und das Immunsystem).
Organische Citrate vs. anorganische Carbonate und Bicarbonate
Die Mineralstoffe in Basenmitteln können entweder an Citrate oder Carbonate gebunden sein. Anorganische Bicarbonate sind der Hauptanteil der basischen Puffer in unserem Blut. Citrate sind organische, basisch wirkende Salze, die als Puffer agieren und natürlicherweise in unseren Lebensmitteln vorkommen. Ein Basenmittel sollte daher die ernährungstypischen Citrate und Laktat enthalten, die dem natürlichen Aufnahmeweg entsprechen.
Das bekannte Natriumbicarbonat (Natron), das gerne gegen Sodbrennen eingesetzt wird, reagiert direkt im Magen. Die Wirkung erfolgt sofort, ist leider nicht von langer Dauer und kommt dem Zellstoffwechsel weniger zugute. Die hohe Zufuhr von Natron alkalisiert den Magen übermäßig und als Reaktion erhöht der Magen wieder die Säureproduktion. Dies schädigt die Magenschleimhaut. Bei Menschen mit zu niedrigem Magensäuregehalt können durch die neutralisierende Wirkung des Natrons gefährliche Bakterien die Säurebarriere des Magens überwinden und sich im Magen-Darm-Trakt ansiedeln. Natriumbicarbonat reagiert zudem mit der Magensäure zu Kochsalz. Wie eine amerikanische Studie mit 270.000 Teilnehmern zeigte, erhöht Kochsalz deutlich das Risiko für Magenkrebs. Ergebnis der Studie: Personen mit leicht erhöhtem bis hohem Salzkonsum hatten ein 41–68 % höheres Risiko, an Magenkrebs zu erkranken. Zu viel Natrium ist aber auch für das Herz-Kreislauf-System und die Nieren schlecht.
Auch das Milieu der unteren Darmabschnitte wird durch die Verschiebung der Säureverhältnisse im Magen beeinflusst, denn die Magensäure wird am Anfang des Darms normalerweise durch die Gallenflüssigkeit neutralisiert. Bei der Einnahme von Bicarbonat/Carbonat ist die Magensäure bereits neutralisiert und die basische Wirkung der Gallenflüssigkeit bleibt bis in tiefere Darmabschnitte erhalten.
Ein gesunder Dickdarm ist leicht sauer und verhindert so das Wachstum ungesunder Keime. Ein basisches Dickdarmmilieu dagegen führt zu einer verstärkten Ammoniakbildung und erhöht stark die Bildung von krebserregenden sekundären Gallensäuren. Bicarbonate und Carbonate bringen in hoher Dosierung und bei regelmäßiger Einnahme also die gesamte natürliche pH-Regulation des Magen-Darm-Traktes durcheinander.
Auch basisches, ionisiertes Wasser sollte man besser nicht regelmäßig und übermäßig trinken. Während Pflanzenkost vor allem durch ihren Reichtum an organischen Kaliumverbindungen basisch wirkt, enthält durch Elektrolyse aus Trinkwasser hergestelltes basisches Wasser überwiegend aufkonzentriertes Calciumhydroxid. Damit kann es eine schädliche Calciumüberversorgung (vgl. Seite 42) verstärken und die natürliche pH-Regulation des Magen-Darm-Traktes stören.
Citrat-Basenmittel schonen Magen und Darm und entfalten ihre Wirkung erst im Zellstoffwechsel. Der zentrale Stoffwechselweg des Energiehaushaltes in der Zelle ist der Citrat-Zyklus. Die Citrate füllen den Citrat-Zyklus auf und eliminieren dabei drei Säure-Moleküle pro Citrat-Molekül. Citrate wirken also direkt in der Zelle auf naturgemäße Weise der Ursache der Übersäuerung entgegen. Die Wirkung ist dadurch effektiver und langfristiger. Laktate wie Calciumlaktat entsäuern ebenfalls und sind besonders gut für das Darmmilieu.
Anorganische Verbindungen wie Natriumbicarbonat, Phosphate und Calciumcarbonat werden in Basenmitteln dennoch oft verwendet. Zum einen ist ihre Herstellung sehr preiswert. Die besser Magen-Darm-verträglichen und bioverfügbaren organischen Verbindungen wie Kaliumcitrat, Magnesiumcitrat, Calciumcitrat oder Calciumlaktat kosten im Gegensatz zu den anorganischen Substanzen ein Vielfaches. Zum anderen werden Carbonate und Phosphate auch deshalb häufig verwendet, weil ein Verständnis der physiologischen Zusammenhänge und des engen Zusammenspiels von Säure-Basen- und Mineralstoff-Haushalt fehlt.
Wirkstoffe und Füllstoffe
Einige Basenpulver enthalten als Hauptbestandteil Milchzucker (Laktose) oder weißen Zucker (Saccharose). Laktose hat jedoch keine entsäuernde Wirkung und dient höchstens als Süßungsmittel und preisgünstiger Füllstoff. Zudem leiden in Mitteleuropa etwa 10 bis 20 % der Bevölkerung an einer Laktose-Intoleranz. Ebenso wenig wünschenswert ist weißer Zucker, der bei Sauerstoffunterversorgung sogar die Säurebildung fördert. Es lohnt sich also, das Kleingedruckte auf den Packungen zu lesen. Der tatsächliche Gehalt an basischen Vitalstoffen ist entscheidend. Viele Basenmittel enthalten unnötige Zusatzstoffe und sind, bezogen auf die Wirksamkeit und nicht auf die Menge, im Verhältnis oft um ein Vielfaches teurer als reine Mischungen.