Säuren und Basen

„Von allen Zusammensetzungen unserer Körpersäfte wirkt sich die Säure zweifellos am schädlichsten aus.“ – Hippokrates

Das Säuren-Basen-Gleichgewicht entscheidet über das Milieu, in dem sich Stoffwechselprozesse abspielen, daher ist die Störung dieses Gleichgewichts bei vielen Erkrankungen ein ursächlicher Faktor, der an deren Entstehung beteiligt ist.

Fühlen Sie sich nicht mehr richtig wohl in Ihrer Haut? Sind Sie häufiger müde oder abgespannt. Fallen Ihre Haare frühzeitig aus und sind spröde? Haben Sie öfters Sodbrennen oder Gelenkschmerzen? Haben Sie häufiger Kopfschmerzen und Migräne? Dann kann eine Störung des Säure-Basen- Gleichgewichts die Ursache dafür sein, verursacht durch Eiweißmast, Sauerstoffmangel und Stress.

Welche Symptome weisen auf eine Übersäuerung des Organismus hin?

  • Säure bildet sich als Milch- und Kohlensäure in den arbeitenden Muskeln und im Stoffwechsel bei der Verarbeitung von Eiweiß und Kohlenhydraten. Wenn Säuren nicht abtransportiert und durch Basen neutralisiert werden, entstehen Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Muskel- und Gelenkschmerzen, insbesondere Rückenschmerzen.
  • Übersäuerung fördert eine depressive Stimmungslage und Reizbarkeit, Kopfschmerzen und Migräne.
  • Übersäuerung führt zu zahlreichen Störungen im Körper: Knochenentkalkung (Osteoporose), Entmineralisierung der Knochen zur Pufferung überschüssiger Gewebesäuren, Karies, erhöhte Harnsäurewerte, Gicht, Nierensteine, Sodbrennen, zu viel Magensäure, Magen-Darm- Schleimhautreizung, Verstopfung, Nervenschmerzen u.a.

Zahlreiche Erkrankungen können durch Übersäuerung mitverursacht oder verstärkt werden, dazu gehören:

  • Rheumatische Erkrankungen, Myogelosen, Arthritis, degenerative Gelenkveränderungen: Übersäuerungen in Bindegewebe und Gelenkstrukturen (Knorpel, Bänder, Gelenkkapseln, Gelenkflüssigkeit).
  • Gefäßerkrankungen: vorzeitige Gefäßalterung, Durchblutungsstörungen, Tinnitus, Venenleiden, Raynaud- Syndrom, chronisch kalte Hände und Füße, Bluthochdruck und andere Herz-Kreislaufprobleme bis hin zu Herzinfarkt oder Schlaganfall.
  • Krebs: Dr. Veronica Carstens hält die Übersäuerung für eine der vier Hauptursachen der Krebsentstehung.
  • Diabetes: Geht einher mit chronischer Übersäuerung.
  • Chronische Abwehrschwäche und Störungen des Immunsystems, wie Allergien.
  • Hautleiden wie Akne, eitrige Hautentzündungen, Neurodermitis, Pilzerkrankungen auf Haut und Schleimhäuten (im Darm), Zellulitis (Orangenhaut).
  • Allgemein die typischen „Manager-Krankheiten“, zu denen das Erschöpfungssyndrom, Herzinfarkt, Magengeschwüre und Tinnitus zählen – in Folge von stressbedingter Übersäuerung und falscher Ernährung.

Eine Vielzahl von Erkrankungen kann durch einen basischen Stoffwechsel verhütet oder gebessert werden. Nicht nur Menschen leiden an Übersäuerung, sondern die gesamte Natur. Der saure Regen lässt Wald und Seen sterben. Ab einem pH-Wert von 5 verenden die Fische im See.

Von Natur aus laufen die Lebensvorgänge im Organismus in einem basischen Milieu ab. Der ph-Wert (potentia hydrogenii) errechnet sich aus dem Verhältnis der Säuren (H⁺-Ionen) und Basen (OH–Ionen); die Skala reicht dabei von 0 – 14; der Wert 7 ist neutral. Im Blut wird der Wert zwischen 7,36 und 7,44 gehalten, was ein basischer Wert ist. Säuren sind Moleküle, die Protonen (H⁺) abgeben, während Basen (OH-Ionen) Protonen aufnehmen. Säure und Basen neutralisieren sich gegenseitig zu Wasser.

Regelung des Säuren-Basen-Gleichgewichts

Regelung des Säuren-Basen-Gleichgewichts Säuren und Basen durchfließen in wechselndem Rhythmus den Organismus des Menschen. Sowohl Säuren als auch Basen sind lebensnotwendig, es kommt auf den rhythmischen Wechsel an. Eine fortgeschrittene Übersäuerung zeigt sich an der Erstarrung der Säure-Basen-Regulation im sauren Milieu.

Der Mensch ist mit einem pH-Wert seines Blutes von 7,35 mehr ein basisches als saures Lebewesen. Der Säure-Basen- Haushalt ist an der genauen Regelung der Atmung, des Kreislaufs, der Verdauung, Ausscheidung – auch über die Haut, Abwehrkraft, des Hormonhaushalts und vielem anderen beteiligt. Alle biologischen Vorgänge laufen nur in einem bestimmten basischen Milieu ab. Nur die Vorgänge der Zersetzung (Lysosomen) und Verdauung (Magen) laufen im sauren Milieu ab.

In jeder Zelle entsteht bei der Energiegewinnung Kohlensäure. Dazu kommen weitere Säuren, die durch die Nahrung aufgenommen bzw. bei ihrer Verstoffwechselung gebildet werden. Aber auch ein Mangel an Sauerstoff, Autoabgase und Lärmexposition führen zu einem Überwiegen der Säuren im Organismus. Bei Examenskandidaten konnte festgestellt werden, dass während der Prüfung nicht nur die Gerinnungsbereitschaft des Blutes zunimmt, aus Angst gewissermaßen das Blut in den Adern stockt, sondern auch der Säuregehalt.

Der pH-Wert ist das Maß für die Protonen-( H⁺) Konzentration. Eine Lösung mit pH 3 hat 10 mal so viele Säuren (Protonen = H⁺ Ionen) wie eine Lösung mit pH 4.

Säuren entstehen vor allem bei abbauender (kataboler) Stoffwechsellage. Auf der Ebene des Autonomen Nervensystems entspricht dies der Sympathikus-Aktivität: Stress, negative Emotionen wie Trauer, Zorn, „sauer“ reagieren, Aggressivität und Angst, dauernd „rot sehen“, führen ebenso wie Schwefel, Phosphor, Chlor und Nikotinkonsum zu einer Übersäuerung. Deshalb ist gerade auch bei einer Gewichtsreduktion auf ein basisches Milieu zu achten; ansonsten führen die Säuren schnell zum Abbruch der Diätbemühungen.

Basen entstehen bei aufbauender (anaboler) Stoffwechsellage. Auf der Ebene des Autonomen Nervensystems entspricht dies der Vagus-Aktivität (parasympathisches System). So gehen Entspannung, Ruhe, tiefer Schlaf, innere Harmonie, Liebesund Glückserlebnisse mit einem basischen Stoffwechsel einher. Die Farbe blau steht symbolisch für Base; die heilsame Wirkung des Gebetes ist die spirituelle Basis der Base.

Unsere Lebenskraft und Gesundheit liegen in den Basen, genauer gesagt in den Basenbildnern, vor allem den Mineralstoffen Kalium, Magnesium und Calcium sowie den Spurenelementen. Ansonsten wäre der normale pH-Wert des Blutes nicht in dem genannten Bereich von 7,35 – 7,45. Dieser Bereich darf nur unwesentlich verlassen werden, sonst drohen kritische und sogar lebensbedrohliche Zustände. Die Schulmedizin meint, dass es deshalb das Problem der Übersäuerung nicht geben würde.

Wird aber hierbei das Problem nicht von der falschen Seite betrachtet? Nur weil der Körper die Fähigkeit hat, schnell auf die bedrohliche Übersäuerung zu reagieren, kann man nicht sagen, Übersäuerung sei kein Problem. Umgekehrt kann man sagen: Übersäuerung ist so gefährlich und deshalb werden die Säuren schnell abgeschoben. Das schafft der Körper für eine gewisse Zeit, aber nach der Belastung kommt die Überlastung und dann irgendwann der Zusammenbruch des Gleichgewichts. So weit sollten wir es aber gar nicht kommen lassen.

Die Niere ist das wichtigste Organ zur Säureausscheidung. Die „Basenpflege“ dieses wichtigen Organs kann lebensentscheidend sein. Die meisten Menschen verlieren im Laufe des Lebens die Hälfte ihrer Nierenfunktion, da die Nieren als Ausscheidungsorgan am meisten an den enormen Säurekonzentrationen im Körper zu leiden haben. Zudem trinken sie zu wenig reines Wasser, was die Nieren zusätzlich belastet. Die feinen Nierenkanälchen werden von Nierenkristallen verstopft und die dort vorhandenen Zellen (Tubuli-Zellen) durch die Azidose geschädigt. Übersäuerung führt zu Citratmangel in den Tubuli-Zellen der Niere, der Citratmangel ermöglicht die Bildung von Nierenkristallen und -steinen. Die Säuren können nicht mehr ausreichend über die Niere ausgeschieden werden, sie sammeln sich im Körper an und schaffen das Milieu für die Entstehung chronischer Krankheiten – ein Teufelskreis, der mit den Lebensjahren immer enger wird.

Der Darm und die Leber sind die nächstwichtigen Entsäuerungsorgane. Im Darm können durch Gärungsprozesse enorme Säuremengen entstehen. Der tägliche Stuhlgang ist eine wichtige Voraussetzung dafür, dass die Leber nicht durch im Körper entstehende Giftstoffe, die auch aus Gärungs- und Fäulnisprozessen entstehen, belastet wird.