Wie können wir die Kraft der Natur für unsere Vitalität nutzen?
Frische Nahrung ist ein Genuss
Eine frische Frucht direkt vom Baum, eine Möhre gerade aus der Erde gezogen schenken Freude und Zufriedenheit. Je länger ein Lebensmittel lagert, desto mehr verliert es Vitamine und Vitalstoffe. Viele lebensnotwendige Inhalts-stoffe reagieren empfindlich auf Sauerstoff, Licht und Wasser. Durch eine falsche und zu lange Lagerung, unsachgemäße Vorbereitung und Zubereitung werden viele Nährstoffe zerstört. Lagern Sie daher frische Lebensmittel wie z.B. Obst und Gemüse dunkel und kühl. Zerkleinern Sie es erst nach dem Waschen und verarbeiten Sie es sofort, ohne es lange in Wasser liegen zu lassen. Halten Sie zubereitete Speisen nicht warm, sondern kühlen Sie sie rasch ab und erwärmen Sie diese bei Bedarf wieder.
Es lohnt sich, bereits beim Einkauf auf Frische zu achten. Schauen Sie, ob es in Ihrer Nähe die Möglichkeit gibt, direkt beim Erzeuger, z.B. beim Bio-Bauern einzukaufen. Ihr Körper wird es Ihnen danken, auch der Geschmack ist wesentlich besser, was Gourmet-Köche bestätigen.
Das Gute liegt so nah.
Jede Region hat ihre eigene Ess-Kultur. Traditionelle Gerichte sind Spezialitäten, die oft auf eine jahrhundertealte Überlieferung zurückblicken. Entdecken Sie den Reichtum vor Ihrer Haustür. Viel Wissen ist leider in den letzten Jahrzehnten verloren gegangen, insbesondere die Kunst des Würzens, die in alten Bauerngärten ihren sichtbaren Ausdruck in einer Vielzahl von Kräutern findet.
Auch die exotische Küche bietet viel Gesundes; die Erweiterung des Spektrums lässt sich aus der modernen Ernährung nicht mehr wegdenken. Die regionalen Lebensmittel besitzen jedoch eine ganz besondere Qualität; denn sie entsprechen den vorhandenen Lebensumständen in ganz besonderer Weise. Außerdem fördern lange Transporte auch nicht unbedingt die Qualität eines Lebensmittels und sind zudem unökologisch. In den alten Texten der indischen Medizin – Ayurveda – heißt es, dass in jedem Land die Heilmittel für die dort gegenwärtigen Krankheiten wachsen.
Saisongemäß essen
Das Leben vollzieht sich in Rhythmen und einer davon zeigt sich in den Jahreszeiten. Heutzutage können wir zu jeder Zeit alles kaufen. Wir haben uns damit in der Ernährung vom Wechsel der Jahreszeiten abgekoppelt. Erdbeeren am Heiligabend sind nichts Besonderes mehr. Ganz abgesehen davon, dass die besondere Freude an einem Lebensmittel größer ist, wenn man es nicht dauernd zur Verfügung hat, schenkt uns die Natur die Lebensmittel, die wir zu einem bestimmten Zeitpunkt brauchen. Eine Ernährung im Sommer sieht ganz anders aus als im Winter, wenn wir uns an die äußeren Gegebenheiten anpassen. Wintergemüse wie Kohl, Möhren usw. lassen sich von Natur aus lange lagern.
Was ist vollwertig?
Beim Thema Vollwert wird oft die Nase gerümpft. „Ich will kein Körnerfresser werden“, ist eine Aussage, die zeigt, dass jemand nicht verstanden hat, worum es eigentlich geht. Vollwertigkeit heißt zuerst einmal, dass ein Lebensmittel alle Nährstoffe enthält, die ihm von der Natur mitgegeben worden sind. Vollwertig sind also auch frisches Gemüse und Obst, Milchprodukte aus naturbelassener Milch usw. Besonders deutlich wird das Thema am Beispiel des Getreidekorns. Die Natur hat in Form des Getreidekorns eine wunderbare „natürliche Konserve“ hervorgebracht. Das Getreide liefert uns den wichtigen Kohlenhydrat-Brennstoff in Form von Stärke, in den Randschichten wertvolle Vitamine und Spurenelemente, Ballaststoffe, pflanzliches Eiweiß und hochwertige ungesättigte Fette. Ballaststoffe fördern die Verdauung und den regelmäßigen Stuhlgang, binden Gifte und schützen so nachweislich vor Darmkrebs und körpereigenen Giften (Auto-Intoxikation). Sie senken zudem deutlich den Blutzucker- und Cholesterinspiegel. Unser Stoffwechsel hat sich seit vielen Tausend Jahren auf diese sinnvolle Kombination von wertvollen Stoffen eingestellt. Vollkornbrot, Naturreis, Vollkornnudeln, Getreidegerichte, Getreideflocken und Müsli enthalten somit alle Vitalstoffe des Kornes.
Was tun wir – genauer gesagt die Lebensmittelindustrie? Alles Wertvolle wird abgeschält und zurück bleibt der weiße Mehlkörper. Das weiße Mehl ist eine künstliche Konserve, die lange gelagert werden kann. (Dadurch leidet die Qualität noch mehr!) Es eignet sich für die Fabrikproduktion von Brot und Gebäck, wenn die entsprechenden, gesundheitlich fraglichen Backhilfsstoffe hinzugefügt werden. Leider werden diese Stoffe beim frischen Laib Brot vom Bäcker nicht deklariert. Fakt ist, der Mehlkörper besteht nur noch aus Stärke, diese liefert uns zwar Energie, nicht aber das, was der Körper an Vitalstoffen braucht.
Sollen wir nun auf das knusprige Frühstücksbrötchen verzichten? Nicht unbedingt, bereits ein helles Brötchen aus dem Bioladen – mit dem 1050-er Mehl gebacken – enthält 2 – 3 mal so viele Vitamine, Mineralien und Ballaststoffe wie das konventionelle Brötchen.
Die Zubereitung von Vollkornprodukten kann man leicht erlernen: Auch Vollkornnudeln schmecken al dente am besten. Naturreis gelingt besser, wenn wir ihn in einer Gemüsebouillon kochen. Grünkernbratlinge bekommen durch die Würzung mit frischen Kräutern den richtigen Pfiff. Probieren Sie einmal ein leichtes Dinkel- oder Weizenvollkornbrot aus dem Bio- Laden, dem Reformhaus oder vom Vollwertbäcker. Das kostet vielleicht etwas mehr, sättigt aber besser und bietet ihrem Körper wertvolle Inhaltsstoffe. Durch die wertvollen mineralienreichen Randschichten des Getreidekorns wird die säurebildende Wirkung der Kohlenhydrate abgepuffert.
Vollkornmehl hat die beste Qualität, wenn es frisch vermahlen wird (entweder in einer eigenen Getreidemühle oder im Bioladen). So bleiben alle Vitalstoffe erhalten. Vollkornmehl kann schnell ranzig werden; deshalb wird es in der industriellen Produktion nicht so gern verwendet. Müsli hat die meiste Kraft, wenn man es selbst frisch mit einer Flockenpresse zube reitet hat.