Die Zahl der Zellen in unserem Körper ist unvorstellbar groß. In jeder Zelle wird in einem eigenen Kraftwerk (Mitochondrien) Energie produziert. Über die Zellmembran erfolgt der Stoff-, Energie- und Informationsaustausch mit der Zellumgebung. Die zunehmende „Verschlackung“ des Organismus durch ein Übermaß an Stoffwechsel- und Umweltgiften, tierischen Fetten und Proteinen sowie Säuren und freien Radikalen verhindert eine normale Sauerstoff- und Nährstoffversorgung der Zellen ebenso wie eine Entsorgung von Giften. Dieser Teufelskreis, der durch fehlende Bewegungsimpulse begünstigt wird, führt schließlich zu einer Erstarrung des Organismus. Die Folge: Die Energieproduktion der Zellkraftwerke wird gestört oder sogar zerstört, die Erbinformation wird geschädigt. Dies ist eine wesentliche Ursache für die Entstehung vieler Krankheiten.
Jede Zelle besteht aus einer Vielzahl von Organellen, die alle lebensnotwendigen Stoffwechselvorgänge durchführen. Da die Zelle die Grundeinheit der Körpers ist, werden wir im Folgenden die gesunde und gestörte Funktion der wichtigsten Zellbestandteile tiefergehender betrachten:
Der Zellkern jeder Körperzelle enthält die komplette genetische Information des menschlichen Organismus. Die komplexen Regulationsmechanismen, die dafür sorgen, dass aus der identischen Information aller Zellen eine Leberzelle oder eine Nierenzelle entsteht, sind bis heute naturwissenschaftlich nicht verstanden und gehören zum Geheimnis des Lebens, das sich rein biochemisch nicht erklären lässt.
Die Zellmembran grenzt die Zelle von ihrer Außenwelt ab. Sie besteht aus Fettsäuren, Lecithin, Cholesterin, Glykoproteinen und Tunnelproteinen. Eine gesunde Zellmembran ist die Basis für das Leben der Zelle, da der Kontakt mit ihrer Umwelt, ihre Ernährung und die Entsorgung von Abfallprodukten vom Fließgleichgewicht (Fluidität) und der Durchlässigkeit ihrer Membran abhängt. Je nach Ernährungsweise werden die Zellmembranen mehr aus fluiden oder starren Fettsäuren aufgebaut. Pflanzliche Fettsäuren erhöhen die Flexibilität der Membran und verbessern den Stoffaustausch. Leinöl ist bei 4 Grad noch flüssig, Schweinefett dagegen fest.
Große Mengen an tierischem Eiweiß und Fett sowie Cholesterin führen zu einer Erstarrung der Zellstruktur und der Membranen. Auch die Grenzschichten zwischen verschiedenen Geweben (Basalmembranen) erstarren und verdicken sich. Damit wird der lebensnotwendige Stoffaustausch erschwert und die Mikrozirkulation des Blutes kann Nährstoffe und Sauerstoff nicht mehr in ausreichender Menge zu den Zellen befördern.
Die Mitochondrien sind die Energiekraftwerke der Zelle. Mitochondrien leben im Innenraum (Zytoplasma) fast aller Körperzellen, sie können sich eigenständig vermehren und besitzen eine eigene Erbinformation, die der von Bakterien sehr ähnelt. Innerhalb der Mitochondrien, genauer gesagt innerhalb ihrer Membranen, spielen sich in jeder Sekunde faszinierende biochemische „Feuerwerke“ ab: die Systeme zur Gewinnung von Körperenergie und Körperwärme (oxidative Phosphorylierung der Atmungskette, Fettsäureoxidation und Zitronensäurezyklus). Chronische Krankheiten, insbesondere Krebs, sind häufig Folge einer gestörten Energiegewinnung in den Mitochondrien.
Über Nahrungskette und Atemluft gelangen Wasserstoffionen und Sauerstoffatome in unsere Zellen. Die tatsächliche Energiegewinnung findet durch Reduktions- und Oxidationsvorgänge von Wasserstoff und Sauerstoff (ähnlich einer Knallgasreaktion) an der Doppelmembran der Mitochondrien statt.
(Zunächst werden mit Hilfe von Co-Enzymen, u. a. Q10, Cytochromoxidasen, Elektronen von einem hohen Energieniveau auf ein niedriges transferiert. Ähnlich wie bei einem Wasserkraftwerk, wo Wasser herabfällt und Energie erzeugt, wird durch den Energieabfall der Elektronen Energie frei. Diese Energie wird genutzt, um die Protonen aus dem Inneren (Matrix) der Mitochondrien in den Zwischenmembranraum der Mitochondrien zu pumpen. Die Protonen strömen hierauf durch ATP-Synthasen ins Innere der Mitochondrien zurück.)
Hierbei wird Adenosintriphosphat (ATP) gebildet, das universale Speichermolekül für Körperenergie und Körperwärme. Werden die zentralen Co-Enzyme (Cytochromoxidase) der Atmungskette zerstört, brechen die Protonen-pumpe und die Energiegewinnung der gesamten Zelle zusammen. Wenn keine Protonen mehr aus der Matrix gepumpt werden, entsteht ein saures Milieu.
In diesem lebensfeindlichen Milieu verlassen die Kraftwerke der Zellen (Mitochondrien) die Zelle oder sterben ab. Die Energiegewinnung stagniert! Die ersten Anzeichen sind daran erkennbar, dass keine ausreichende Wärmeproduktion mehr stattfindet, wie dies im Vorfeld von Krebserkrankungen und bei Krebs meist der Fall ist. Im Tumor selbst ist die Gewebetemperatur erniedrigt, Krebskranke haben vor Ausbruch der Erkrankung häufig eine erniedrigte Körpertemperatur.
Gleichgewicht von Oxidation und Reduktion
Durch Fehlernährung (Mangel an anti-oxidativen Schutzstoffen, Überschuss an Oxidantien), Aufnahme von Giften (Zigarettenrauch, Gifte, Schwermetalle, Röntgenstrahlen, die UVStrahlen der Sonne und Nitrit- oder Nitratrückstände in Nahrungsmitteln), extensiven Sport, Übersäuerung, seelische Belastungen und alle akuten und chronischen Erkrankungen entstehen verstärkt freie Radikale, die alle Körperstrukturen nachhaltig schädigen und die Alterung des Organismus vorantreiben.
Auswirkungen der freien Radikale an und in der ZelleOxidation bedeutet die Abgabe von Elektronen, Reduktion die Aufnahme von Elektronen. Diese Vorgänge sind die Basis jeder Form der Energiegewinnung. Das eine kann nie ohne das andere ablaufen. Die Oxidation setzt Energie frei und ist dem Yin zuzuordnen, die Reduktion konserviert Energie und ist mit dem Yang zu vergleichen. Die Oxidation ist die Basis für das Leben und der Garant für die Produktion von Körperenergie. Durch die innerhalb der Mitochondrien ablaufenden Oxidationsketten entstehen aber auch ständig sehr aggressive chemisch- aktive Verbindungen, sogenannte freie Radikale. Diese stehen seit langem als mögliche Ursachen für Zellalterung, Erkrankung und Krebsentstehung im Mittelpunkt des Forschungsinteresses.
Freie Radikale sind Moleküle, die entweder ein Elektron zuviel oder eines zuwenig haben. Um ihr fehlendes oder überzähliges Elektron auszugleichen, versuchen sie auf radikale Weise anderen Molekülen Elektronen zu entreißen. Dabei kommt es zu einer Kettenreaktion, bei der immer mehr Moleküle beschädigt oder zerstört werden. Oft handelt es sich bei den freien Radikalen um Sauerstoffradikale, die Oxidationsvorgänge auslösen und so Enzyme und Fette in der Zellmembran zerstören. Die oxidierten Lipide in der Membran sind mit ranzigem Fett zu vergleichen.
Freie Radikale führen zu Mutationen an der Zellkern- und Mitochondrien-DNA, schädigen die energieliefernden Mitochondrien und das Bindegewebe (extrazelluläre Matrix). Freie Radikale gelten als die Hauptverantwortlichen für den Alterungsprozess. Sie sind maßgeblich an der Entstehung chronischer Krankheiten wie Arteriosklerose, Rheuma, Diabetes, Allergien, Parkinson, MS, Alzheimer, Immunschwäche, grauer Star oder Bluthochdruck beteiligt.
Die Schlackenstoffe (Oxidationsmüll) lagern sich in der Grundsubstanz ab (vgl. Abschnitt „Blut, Lymphe und Grundsystem“) und machen die Transitstrecke zwischen feinen Blutgefäßen (Kapillaren) und Zelle für Nährstofftransporte zunehmend zu einem Hindernisrennen. Denn die freien Radikale verursachen Vernetzungen zwischen Eiweißen, Zucker- Eiweißen und allen Grundsubstanzkomponenten. Damit wird auch die Entsorgung von saurem Stoffwechselmüll erschwert, die Grundsubstanz (Bindegewebe) versauert. Gleichzeitig wird ein Milieu für Krankheitserreger geschaffen, die durch die Schwächung der lokalen Immunabwehr begünstigt werden.
Unsere gesunden Körperzellen werden etwa 100.000 Mal am Tag von freien Radikalen attackiert. Auch die körpereigene Abwehr arbeitet bei der Bekämpfung von Krankheitserregern mit freien Sauerstoffradikalen. Eine negative Beeinflussung des Redoxy-Systems, bzw. die Bildung von freien Radikalen entsteht auch bei psychischen Blockaden, bei negativen Emotionen wie Angst, Hass, Neid, bei Lärm und bestimmten sozialen Bedingungen wie zu engen Wohnverhältnissen, die ähnlich wie bei zu dichter Pflanzung im Agrarbereich zu einer Stressreaktion führen. (Vgl. dazu die Forschungen von Prof. M. Hoffmann)
Der Körper hält die freien Radikale mit Enzymen in Schach. Diese sind allerdings einer Überzahl an Radikalen gegenüber machtlos. Daher braucht der Körper Hilfe von außen in Form von Mitteln, die den Oxidationsprozessen entgegenwirken (Anti-Oxidantien). Zu ihnen gehören vor allem Enzyme, die Vitamine C, E und Beta-Carotin, Q10, Gluthation, Selen und sekundäre Pflanzenstoffe – allen voran: OPC. Diese Substanzen machen freie Radikale unschädlich und schützen so den Organismus.
Ausreichend reduzierende anti-oxidative Stoffe (Gemüse, Obst, Getreide, Muttermilch, etc.) erhält der Organismus nur durch solche Nahrungsmittel, die weitgehend naturbelassen zubereitet und verzehrt werden. Cola z. B. ist nicht nur eine starke Säure, sondern auch ein starkes Oxidans.