Lymphsystem

Das Lymphgefäßsystem ist Teil des Grundsystems und eines der wichtigsten Systeme des Organismus: Es befördert Nährstoffe zu den Zellen und beseitigt schädliche Stoffwechsel- Endprodukte aus den Zellzwischengeweben.

Über das Lymphsystem werden großmolekulare Stoffe wie Eiweiße, nicht mobile Zellen, Zelltrümmer, Schlackenstoffe, Bakterien, Viren sowie überschüssiges Wasser und langkettige Fettsäuren aus dem Gewebe entfernt. Zu diesem Zweck muss die Lymphe in Richtung des größten Lymphgefäßes (Ductus thoracicus), abfließen können. Kälte, Überanstrengung, falsche Ernährung und Sauerstoffmangel führen zu Lymphstauungen, die eine Blockade des Zellstoffwechsels und eine Anhäufung von Stoffwechselschlacken und Giftstoffen verursachen. Die Folge sind Ödeme, Schmerzen, knotenförmige Gewebeverhärtungen (Gelosen) und schließlich das Absterben von Zellen.

Natürlich ist eine solches Milieu geradezu ideal für die bösartige Entartung von Zellen. Die Förderung des Lymphabflusses kann durch Behebung von Krampfzuständen der Lymphgefäße, von Stillständen des Flüssigkeitsstromes (Stasen), von Verstopfungen der Gefäße erreicht werden. Bei einem Temperaturanstieg von 38,30°C auf 41°C steigt der Lymphfluss auf das 4,5fache. Daraus erklärt sich der therapeutische Wert der Überwärmungsbehandlung für die Entgiftung und Entschlackung.

Der berühmte Physiologe Dr. Arthur C. Guyton schreibt: „Das Entfernen von Eiweiß aus dem Gewebe durch unser lymphatisches System ist eine absolut lebensnotwendige Funktion, ohne die wir innerhalb von 24 Stunden sterben würden.“ Der Lymphkreislauf bleibt im Fluss, solange die Proteine nicht zusammenklumpen. Dies geschieht bei Proteinüberernährung und ungenügender Sauerstoffversorgung. Funktioniert aber dieses System normal, werden Krankheiten abgewehrt und Verletzungen schnell geheilt.

In unserem Lymphsystem arbeiten ca. 600 Lymphknoten als Filterstationen. Aufgabe ist es, Schadstoffe, Giftstoffe, Bakterien und Viren zurückhalten bzw. zu zerstören. Jeder Lymphknoten trainiert weiße Blutkörperchen für die Abwehr gegen Eindringlinge/Vergiftungen.

Die Stauung des Lymphflusses durch das Tragen von BHs erhöht das Brustkrebsrisiko enorm, wie eine umfangreiche amerikanische Studie von Singer und Grismaijer an 4700 Frauen in Fiji ergeben hat. Durch den Druck des BH werden die Lymphgefäße komprimiert, und die Lymphe kann nicht abfließen. Gifte können nicht entsorgt werden, sondern sammeln sich im Fettgewebe. Natürlich wird auch die Funktion des Immunsystems durch den erstarrten Lymphfluss stark behindert. Daher sollten BHs niemals 24 Stunden getragen und enge BHs generell gemieden werden. Tiefenwärme, Chi- Training (vgl. das Kapitel über Bewegung), Trampolin- Springen und Lymphmassage können die Lymphe wieder zum Fließen bringen.