Proteine sind absolut lebenswichtig. Sie bestehen aus Aminosäuren, aus denen unser Körper aufgebaut ist. Während die meisten Deutschen zu viel, nicht zu wenig Eiweiß aufnehmen, besteht bei einigen Bevölkerungsgruppen auch die Gefahr von Proteinmangelerscheinungen. Dazu gehören Personen mit eiweißarmer oder kalorienarmer Kost und ältere Menschen mit wenig Appetit sowie Frucht-Rohköstler. Die Kombination von Getreide und Hülsenfrüchten erhöht die biologische Wertigkeit des aufgenommenen Proteins.
Lysin – kritische Aminosäure bei pflanzlicher Ernährung
Bei veganer Ernährung kann die Aufnahme der essentiellen Aminosäure Lysin kritisch sein, da Lysin in Getreideprotein nur in relativ geringen Mengen vorhanden ist. Der von der WHO geschätzte durchschnittliche Minimalbedarf für Lysin liegt bei 30 mg/kg Körpergewicht pro Tag (also z. B. bei 70 kg Körpergewicht 2100 mg Lysin pro Tag). Lysin wird u. a. für das Immunsystem und die Kollagenbildung benötigt. Lysinreiche pflanzliche Lebensmittel sind insbesondere Hülsenfrüchte wie Erbsen, Linsen, Bohnen, Kichererbsen und Sojabohnen. Die Pseudogetreidearten Amarant, Quinoa und Buchweizen sind ebenfalls gute Lysin-Quellen.
Wer tierisches Protein isst, bekommt dagegen oft deutlich zu viel Lysin. Lysin ist auch die essentielle Aminosäure, die die Eiweißspeicherkrankheit nach Wendt auslöst. Es kommt also darauf an, nicht zu viel und nicht zu wenig davon aufzunehmen.
Pflanzliche Proteinquellen sind gesünder
Seit langem ist aus zahlreichen Studien bekannt, dass das Risiko für Bluthochdruck und Diabetes bei einer pflanzenbasierten Ernährung sehr stark reduziert ist. Tierische Lebensmittel, insbesondere Fleisch, Wurst, Fisch und Käse, sind reich an Lysin, pflanzliches Eiweiß dagegen an Arginin. Zu viel Lysin fördert die Entstehung der Eiweißspeicherkrankheit nach Wendt und reduziert die Aufnahme von Arginin. Arginin (z. B. aus Erbsen, Kichererbsen oder Mandeln) ist wichtig für die normale Ausscheidung überschüssigen Proteins und die Synthese von Stickstoffmonoxid (NO), das den Blutdruck senkt. Hülsenfrüchte liefern auch viel Kalium, das den Blutdruck normalisiert.
Abnehmen & Fasten – basisch und gesund
Eine Gewichtsreduktion geht automatisch mit einer erhöhten Säurebildung des Stoffwechsels (Ketoazidose) einher. Starten Sie bereits mit einer Übersäuerung in eine Reduktionsdiät, dann unterziehen Sie Ihren Körper dabei einer Extrembelastung mit Säuren. Die Folge sind Antriebslosigkeit, Stimmungsschwankungen und leichte Reizbarkeit bis hin zu ernsteren Beschwerden. Vor einer Gewichtsreduktion sollten Sie deshalb zunächst eine saure Stoffwechsellage ausgleichen und die Pufferreserven auffüllen.
Am schnellsten und effektivsten geht dies mit einer strikt basischen Ernährung oder mit der Hilfe eines Citrat-Basenpulvers. Eine strikt basische Ernährung bedeutet gleichzeitig eine rein pflanzliche Ernährung. So können Sie Krankheiten vorbeugen und gleichzeitig abnehmen. Eine abwechslungsreiche, pflanzliche Ernährungsweise ist vitalstoff- und ballaststoffreich, hat eine niedrige Kaloriendichte und ist damit zur Gewichtsreduktion ideal geeignet. Dubiose Diäten, Eiweißshakes und Abnehm-Wunderpillen, die den Stoffwechsel oft noch mehr aus der Balance bringen, sind überflüssig. Eine echte nachhaltige Gewichtsreduktion erfolgt dadurch nicht, im Gegenteil: Der Jojo-Effekt ist vorprogrammiert.
Nachteile eiweißreicher Diäten
Herkömmliche Mahlzeitersatz-Produkte enthalten viel tierisches Eiweiß, z. B. Milch- oder Molkeneiweiß, und wirken im Stoffwechsel säurebildend. Bei eiweißreichen Diäten (z. B. herkömmliche Mahlzeitersatzprodukte, Atkins-Diät) kommt es durch schwefelhaltige Aminosäuren aus tierischem Eiweiß zu einer Belastung des Organismus und der Nieren mit Stoffwechselsäuren. So wird die latente metabolische Azidose bei Diäten verstärkt.
Kohlenhydrate sind bei Diäten meist verpönt, dabei sind nur die einfachen Kohlenhydrate (= Zucker) ungesund, weil sie zu einem schnellen Blutzuckeranstieg führen. Dagegen sind komplexe Kohlenhydrate, die in Verbindung mit Ballaststoffen vorkommen, gesund. Bei Eiweißen verhält es sich ähnlich. Hohe, schnell im Blut anflutende Eiweißmengen wie Proteinshakes belasten den Stoffwechsel. Nur eine geringe Menge wird zum Aufbau von Muskelmasse verwendet, der Großteil muss abgebaut werden: zu Glukose, Ammoniak und Harnstoff. Die „American Heart Association“ warnt: „Personen, die einer eiweißreichen Diät folgen, riskieren einen Vitamin- und Mineralstoffmangel sowie Herz-, Nieren-, Knochen- und Leberleiden.“
Basen-Fasten
Basen-Fasten ist eine basenreiche, pflanzliche Ernährungsform, die durch das Ehepaar Wacker in Deutschland bekannt wurde. Frau Wacker hat dazu empfehlenswerte Bücher geschrieben. Eine erhöhte Säurebelastung führt auf Dauer dazu, dass nicht neutralisierte Säuren als „saure Schlacken“ z. B. im Bindegewebe eingelagert werden. Während des Basen-Fastens entsteht eine regelrechte Basen-Flut, die diese angesammelten Säuren ausspült.
Gesunder Kaffeegenuss
Ein Aspekt basischer Ernährung ist auch der Verzicht auf säurebildende Suchtmittel wie Kaffee, Alkohol und Nikotin. Kaffee erhöht die Ausscheidung basischer Mineralstoffe. Für viele ist der Kaffee-Verzicht ein großes Hindernis. Besser ist es ohnehin, allmählich und dauerhaft seine Koffeinaufnahme zu senken und ab dem späten Nachmittag auf Kaffee zu verzichten, da Koffein den Schlaf beeinträchtigen kann. Für Kaffeetrinker stellt z. B. der basisch wirkende Chi-Cafe balance mit Mineralstoffen, Akazienfaser und Guarana eine bessere Alternative dar.
Veränderungen im Koffeinkonsum belasten das Herz-Kreislauf-System, während bei regelmäßigem Verzehr eine Gewöhnung einsetzt. Wenn Sie den Kaffeegenuss abrupt einstellen, können Entzugserscheinungen wie Kopfschmerzen die Folge sein. Zum zweiten Mal wird der Körper dann belastet, wenn Sie wieder mit dem Kaffeetrinken beginnen.
Zudem ist inzwischen wissenschaftlich belegt, dass Kaffee durch seine besonderen Antioxidantien vor Diabetes, Demenz, Parkinson, Leber- und Prostatakrebs schützen kann.