Übersäuert – wie merkt man das?

Erste Anzeichen

Die Symptome einer chronischen Übersäuerung sind nicht spezifisch und können sich von Person zu Person unterscheiden. Es gibt jedoch einige Anzeichen, die darauf hinweisen, dass der Körper unter einer erhöhten Säurebelastung leidet: Gewichtszunahme, Konzentrationsschwäche, Gereiztsein, Müdigkeit, Verdauungsprobleme, Stimmungsschwankungen, Muskel-, Gelenkoder Kopfschmerzen, Entzündungen, unreine Haut, brüchige Nägel, glanzloses und sprödes Haar.

Diagnostik

Die Messung des Urin-pH-Wertes mit Messstreifen bietet eine einfache Möglichkeit, die aktuelle Stoffwechselsituation über die Ausscheidungsfunktion der Nieren grob zu ermitteln und festzustellen, ob über die Nahrung ausreichend basische Vitalstoffe aufgenommen werden. Urin-pH-Teststreifen erhalten Sie in jeder Apotheke. Allerdings sind bei der Durchführung und Auswertung einige Dinge zu beachten.

Urin-pH-Messung

Der Urin-pH-Wert schwankt natürlicherweise zwischen 5,0 und 7,5 (siehe Grafik). Eine einmalige Messung ist daher nicht ausreichend; idealerweise sollten über den Tag verteilt etwa 6–7 Messungen durchgeführt werden.
Der Morgenurin liegt meist im sauren Bereich (pH < 7), da der Körper nachts verstärkt Säuren ausscheidet. Allerdings sollte der pH-Wert nicht unter 6 liegen. Beim gesunden Menschen gibt es nach jeder Mahlzeit zur Einleitung der Verdauung eine Basenflut. Deshalb ist es ideal, die Urin-pH-Messungen vor und 1–2 Stunden nach jeder Mahlzeit durchzuführen. Nach der Mahlzeit sollte das Ergebnis basisch sein (pH > 7). Um aussagekräftige Ergebnisse zu erzielen, sollten Sie mindestens 3 Tage regelmäßig den Urin-pH-Wert messen. Tragen Sie die Ergebnisse in ein Diagramm ein und zeichnen Sie eine Kurve.

pH-Wert im Tagesverlauf

Auswertung: Die Urin-pH-Werte können sehr unterschiedliche Kurven ergeben. Grundsätzlich gilt: Der Urin-pH-Wert sollte im Tagesverlauf eine dynamische Kurve ergeben. Dies ist ein Zeichen dafür, dass die körpereigenen Regulationsmechanismen des Säure-Basen-Haushalts funktionieren.

Schwankt die Kurve nur gering oder liegen die Urin-pH-Werte dauerhaft im basischen Bereich (> 7), ist die Besprechung der Ergebnisse mit einem Therapeuten anzuraten. Überwiegend oder ständig saure Werte weisen auf eine deutliche Übersäuerung hin. Dauerhaft basische pH-Werte des Urins können z. B. durch bestimmte Medikamente oder einen Harnwegsinfekt ausgelöst sein.

Ein Citrat-Basenmittel sollte so dosiert werden, dass der Morgenurin bei einem pH-Wert von ca. 6,5 liegt und tagsüber wieder eine physiologische Schwankung des Wertes erreicht wird.

Die Säure-Basen-Diagnostik über den Urin-pH-Wert gibt gute Hinweise auf die Säure-Basen-Regulation. Bei komplexeren Störungen und Beschwerden brauchen Sie professionelle Hilfe. Allein durch die hier beschriebenen drei Säulen der Säure-Basen-Regulation können Sie jedoch Ihr Allgemeinempfinden bereits deutlich verbessern und viele kleinere Beschwerden lindern.

Viel Erfolg!