Grundprinzipien des Lebens

Gesundheit, Lebenskraft und Schönheit kommen von innen. Ihre Erhaltung zählt zu den großen Aufgaben des Lebens. Sind sie erst einmal verloren, ist es sehr schwierig sie wiederzugewinnen. Wir können aber selbst viel tun, wenn wir die grundlegenden Prinzipien des Lebens verstehen lernen und unser Handeln daran ausrichten.

Es ist die immerwährende Erneuerung, die in der Natur dafür sorgt, dass der Lebensstrom kontinuierlich im Fluss bleibt. Eine Zelle kann extrem alt werden, wenn die Umgebung optimal gestaltet ist. Dieses Grundprinzip der Natur nennt man steady state, Homöostase oder Fließgleichgewicht. Dr. Alexis Carrel erhielt 1912 den Nobelpreis der Medizin für seinen Nachweis, dass Zellen nahezu unbegrenzt leben können, solange die Versorgung mit Nährstoffen und Sauerstoff und die Entsorgung von Giftstoffen optimal ablaufen.

Zellen eines Hühnerembryos wurden 34 Jahre auf diese Weise am Leben erhalten, bis das Experiment nach dem Tod des Forschers bewusst beendet wurde, indem man die Pflege der Zellkultur einstellte. Carrel: „Die Zelle ist unsterblich. Es ist bloß die Flüssigkeit, in der sie schwimmt, die degeneriert. Wenn man diese Flüssigkeit in Abständen erneuert und den Zellen die nötige Nahrung gibt, so wird der Puls des Lebens nach allem, was uns bisher bekannt ist, ewig schlagen.”

Glücksforscher haben herausgefunden, dass der Zustand, in dem der Mensch die höchste Zufriedenheit erreicht, im „flow“, im „Fluss“ erreicht wird. Dieser seelische Zustand entsteht aus der Erfahrung harmonischen Fließens, wenn Denken, Fühlen und Wollen miteinander im Einklang sind. Harmonie in der Natur bedeutet immer Fluss und Dynamik. Ein harmonischer Wechsel zwischen Aufnahme und Ausscheidung, Entspannung (Parasympathikus) und An17 spannung (Sympathikus), Sommer und Winter, Frühling und Herbst. Im rhythmisch fließenden Ausgleich zwischen zwei Polen bleibt die Mitte erhalten.

Wir sind den heutigen Zivilisationskrankheiten nicht machtlos ausgeliefert. Durch vorbeugendes Handeln können wir nicht nur das Risiko von Krebs und chronischen Krankheiten ganz erheblich mindern, sondern schon hier und jetzt glücklicher und vitaler leben. Historisch bietet sich uns dabei eine einmalige Chance: Durch die Möglichkeit, den Wissensschatz der modernen und der alten Medizin zu nutzen, können wir Gesundheit umfassender verstehen lernen. Unsere Gene sind dafür nur zu 30% verantwortlich, die restlichen 70% liegen in unserer Hand.

Yin YangIn der chinesischen Medizin symbolisiert das Yin-Yang- Zeichen das Grundgesetz allen Lebens: das rhythmische Fließen zwischen zwei Polen, das harmonische Ineinander Übergehen und Verwobensein von Gegensätzen in der Natur und im Menschen. Lebensfeindlich ist alles, was den Fluss zwischen den beiden Polen einseitig zu einem Pol verschiebt und zum Erstarren bringt.

Das Geheimnis des Lebens liegt im rhythmischen Wechsel, wie z.B. von aufbauenden (anabolen) und abbauenden (katabolen) Stoffwechselvorgängen. Die rhythmische Oszillation um einen Mittelwert durch Tages-Rhythmen ist nach H. Heine Grundlage des Fließgleichgewichts (Homöostase) und damit der Gesundheit des Gesamtorganismus.

Die wesentliche Voraussetzung für Krebs und alle chronischen Krankheiten ist der Verlust dieser Rhythmik und das Erstarren in einem Extrem. Bei Krebs und Herzkreislauf-Erkrankungen, die dreiviertel aller Todesfälle verursachen, liegt typischer18 weise eine Daueranspannung im vegetativen Nervensystem, d.h. eine sympathikotone Erstarrung vor. Dieser Zustand wird durch Dauerstress erzeugt. Die Zellen werden nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff, Nährstoffen, Vitaminen und Spurenelementen versorgt, Giftstoffe und Säuren werden nicht mehr entsorgt.

 Yin Yang
 Weiblich männlich
 Passiv Aktiv
 Nährend Aktivierend
 Dunkel Hell
 Negativ Positiv
 Elektron
(Energieaufbau in der Atmungskette durch Elektronentransfer)
 Proton
(Energiegewinnung durch Ausnutzung des Protonengradienten und durch oxidative Phosphorylierung)
 Reduktion Oxidation
 Parasympathikus Sympathikus
 Entspannung Anspannung
 Basisch Sauer
 Anabol Katabol
 Somatotropin, Insulin, Acetylcholin Adrenalin, Noradrenalin, Corticosteroide, Schilddrüsenhormone
 Kälte Wärme

Auch Infektionskrankheiten verbreiten sich nur in einem geeigneten Milieu. Krankheitserreger vermehren sich in stehendem Wasser rasant, nicht in einem fließenden gesunden Gewässer. Wenn der Stoffaustausch in einem Gewebe und in den Zellen nicht mehr richtig funktioniert, heißt das, die natürliche Dynamik gerät in eine Erstarrung, es kommt zu einer chronischen Erkrankung.