Welcher Stresstyp sind Sie?

Ein typisches Zeichen für großen Stress sind graue Haare. Auch diese stehen in Zusammenhang mit der hohen Cortisolbildung bei Dauerstress.

Das Pigment für die Färbung von Haut, Haaren und Augen ist Melanin. Dieses wird in den Melanocyten aus der Aminosäure Tyrosin gebildet. Ein wichtiger Regulator für die Bildung von Melanin ist das Melanocyten-stimulierende Hormon (MSH). Davon gibt es drei Formen (alpha-, beta- und gamma-MSH). Alpha-MSH wird aus dem Peptidhormon Adrenocorticotropin (ACTH) gebildet. Da ACTH auch für die Bildung von Cortisol benötigt wird, steht bei großem Stress nicht mehr ausreichend alpha-MSH für die Melaninbildung zur Verfügung. Auf diese Weise kann dauerhafter Stress zur Entfärbung der Haare führen.

Graue Haare bekommen Gestresste also dann, wenn sie viel Cortisol produzieren und die Testosteronspiegel sinken. Meistens hat dieser Stresstyp auch einen dicken „Stress-“bauch. Es gibt jedoch noch ein weiteres Bild: das des schlanken Top-Managers mit lichtem Haar oder Glatze. Auch hier ist das Verhältnis von Cortisol zu Testosteron von Bedeutung: Dieser Stresstyp hat sehr hohe Testosteronspiegel, so dass die negativen Cortisoleffekte (Bauchfett) unterdrückt werden. Die fehlenden Haare lassen sich durch die stressbedingte Übersäuerung des Körpers erklären. Insgesamt gibt es drei Stresstypen: A, B und C. Typ- C-Persönlichkeiten (C steht für „Cortisol“) sind ein Opfer von Stress und erhöhten Cortisolspiegeln. Im Gegensatz dazu stehen die Typ-A- und Typ-B-Persönlichkeiten: Personen vom Typ B („Balance“) sind generell entspannt, während Typ-A-Persönlichkeiten dem Stereotyp des Alpha-Männchens entsprechen, bei dem hohe Stresslevel durch extrem hohe Testosteronspiegel ausgeglichen werden. In der Realität sind wir übrigens Mischtypen mit unterschiedlichen Anteilen von A und B, die, wenn sie chronischem Stress ausgesetzt sind, zu Typ-C-Persönlichkeiten werden können.